MARIA ERTL und FRANZ AUINGER im Dinner-Talk mit Teammitgliedern der Pionierphase, unter anderem über die ersten Jahre des Experimentierens und Lernens.
Anlässlich unseres 30-jährigen Jubiläums reflektierten wir mit weiteren fünf Pionierinnen und Pionieren der ersten Dekade – Ruth Arrich-Deinhammer, Andrea Auinger, Peter Brandstätter, Maria Haider und Peter Hofer – die Gründungsjahre unserer Beratungsgruppe. Diese ersten zehn Jahre ab 1994 bilden die Grundlage für die Identität von INOVATO. Hier wurden die zentralen Weichen zur Ausrichtung unseres Unternehmens gestellt.
Die Anfangsjahre von INOVATO waren geprägt von hoher Flexibilität und Agilität. In dieser Zeit wurden Projekte und Arbeitsansätze „im Gehen“ entwickelt. „Wir haben oft über Nacht alles umgeschmissen“, erinnert sich Ruth Arrich-Deinhammer. Es gab keinen dogmatischen Fahrplan, sondern die Bereitschaft, sich jederzeit auf neue Anforderungen und Erkenntnisse einzulassen. Diese Flexibilität und Agilität waren von zentraler Bedeutung für den Erfolg des Unternehmens in der Anfangsphase.
Charakteristisch in dieser Phase war sicherlich die tiefe Verbundenheit innerhalb des Teams. Man verbrachte nicht nur Arbeitszeit gemeinsam, sondern auch gemeinsame Zeit im Privaten, auch mit den Partner:innen und Kindern. Das führte zu einem Zusammenhalt, der das Unternehmen über viele Jahre geprägt hat.
Vertrauensbildung und Verantwortung
Eine der markantesten Aussagen in dieser Reflexionsrunde war die Überzeugung, dass das Vertrauen, das innerhalb des Teams und zu den Kund:innen aufgebaut wurde, eine zentrale Säule für den Erfolg von INOVATO war. „Vertrauen und Stärkung waren von Anfang an wesentlich“, sagte Peter Hofer. Bereits in den ersten Monaten wurde ihm – wie auch anderen neuen Mitgliedern – großes Vertrauen entgegengebracht, was dazu führte, dass alle Mitarbeiter:innen von Beginn an Verantwortung übernahmen und ihre Fähigkeiten und Potenziale unter Beweis stellen konnten.
Besonders beeindruckend war die Schilderung eines der ersten Trainings von Maria Ertl: Bereits drei Monate nach ihrem Einstieg übernahm sie ein zweitägiges Seminar mit Ärzt:innen – eine Aufgabe, die ihr damals großen Respekt abverlangte. Doch das Vertrauen, das ihr von den Kolleg:innen entgegengebracht wurde, half ihr, die Herausforderung erfolgreich zu meistern. „Ich habe mich zu Tode gefürchtet“, erinnert sie sich, „aber gut ist es gegangen.“
Institutionalisierung und Wachstum
Ein wesentlicher Moment in den ersten zehn Jahren von INOVATO war der Übergang von der „Pionierzeit“ zur Institutionalisierung. In dieser Phase, die etwa 1997 begann, entwickelte sich aus einem losen Netzwerk ein formalisiertes Unternehmen. Dies ging einher mit dem Aufbau von Strukturen, einem Büro und der Anstellung der ersten Organisationsmitarbeiterin. In den folgenden Jahren wuchs das Unternehmen weiter, sowohl personell als auch in Bezug auf die angebotenen Dienstleistungen. Vor allem die Kundenorientierung und die Qualität der Arbeit machten INOVATO zu einem attraktiven Partner im Bereich der Organisations- und Personalentwicklung. Für Maria Haider war es außergewöhnlich, dass auch die Assistenz-Mitarbeiter:innen und nicht nur die Berater:innen bei allen Klausuren und internen Prozessen dabei waren und so mitgestalten und mitverantworten konnten.
Eine Anekdote, die diese Zeit des Wandels illustriert, war die Geschichte vom ursprünglichen „Neben-dem-Schlafzimmer-Büro“ im Haus des Founders. „Der erste Mac, die ersten Plakate, der damals hochinnovative Pinnwandpapier-Kopierer – alles war neu und spannend – und rasch war die INOVATO fast im gesamten Haus gegenwärtig“, so Franz Auinger. Dieses „Do-it-yourself“-Gefühl, das in den Anfangsjahren alles bestimmte, wandelte sich allmählich zu einem strukturierten und professionellen Arbeitsansatz, der trotzdem nie seine kreative und flexible Ader verlor.
Mit zunehmender Teamgröße wurden auch personal- und finanzrechtliche Fragen wichtiger. Andrea Auinger hatte von Beginn an und bis heute das Personal- und Finanzmanagement im Auge: „Die INOVATO hat immer auch für ihre Mitarbeiter:innen und Partner:innen gedacht und entsprechend gehandelt, so ist auch ein besonderes, fast familiäres Klima entstanden.“
Die Philosophie der Reflexion und Entwicklung
Was INOVATO von Anfang an auszeichnete, war die konsequente Reflexion und Weiterentwicklung der eigenen Arbeitsweisen. Diese Philosophie spiegelte sich sowohl in der Arbeit mit den Kund:innen als auch in der internen Organisation wider. „Wir haben nie aufgehört, uns selbst in Frage zu stellen und besser zu werden“, betonte Franz Auinger. Das Unternehmen entwickelte sich stetig weiter, blieb aber immer seiner Kernphilosophie treu: die enge Zusammenarbeit mit den Menschen sowie die Fokussierung auf deren Entwicklungspotenzial und das der Organisation, im Sinne des Erfolges und der Zukunftsfähigkeit.
Eine der zentralen Überzeugungen der Pionierinnen und Pioniere war, dass man sich als Berater:in nicht „konsumieren lassen dürfe“. „INOVATO kann man nicht einfach kaufen“, stellte Ruth Arrich-Deinhammer klar. „Wir sind nicht da, um ein vorgefertigtes Produkt anzubieten, sondern um gemeinsam mit unseren Kund:innen Lösungen zu erarbeiten.“ Dieser Ansatz war für viele Kund:innen zunächst ungewohnt, wurde aber zunehmend als besonderer Mehrwert geschätzt.
Herausforderungen und Rückschläge
Natürlich verlief die Entwicklung von INOVATO nicht ohne Herausforderungen und Rückschläge. Als Unternehmensberater:in ist man stark abhängig von den Marktdynamiken und den damit verbundenen Unberechenbarkeiten. Dabei wurde immer wieder deutlich, dass nicht alle im Team mit diesen Veränderungen gleich gut zurechtkamen. Es gab Phasen der Überforderung und der Unklarheit, wie das Unternehmen strukturell weiterentwickelt werden sollte. Auch die Balance zwischen der persönlichen Verbundenheit und den professionellen Anforderungen war nicht immer leicht zu finden.
Trotzdem oder gerade wegen dieser Herausforderungen blieb die INOVATO ihrem Kurs treu. Die Pionierinnen und Pioniere betonten mehrfach, dass Rückschläge und Unsicherheiten ein unvermeidbarer Teil der Entwicklung waren. „Wir haben immer wieder gelernt, dass nichts bleibt, wie es ist, und dass Veränderung Teil des Prozesses ist“, resümierte Peter Brandstätter.
Der Blick in die Zukunft
In den abschließenden Überlegungen der Talk-Runde ging es vor allem um die Frage, welche Elemente der DNA von INOVATO in Zukunft besonders wichtig sein werden. In einer Welt, die immer digitaler und schneller wird, sieht das Team vor allem den direkten, menschlichen Kontakt und das tiefgehende Verständnis für die Bedürfnisse der Menschen als zentral an. Je unberechenbarer und digitaler die Welt wird, desto wichtiger wird es, dass wir uns auf das Menschliche auch in unseren Organisationen fokussieren.
Auch die Fähigkeit, Vertrauen aufzubauen und Raum für echte Reflexion zu schaffen, wird nach Ansicht der Talk-Runde in einer immer hektischeren und oberflächlicheren Welt von entscheidender Bedeutung sein. „Menschen müssen die Möglichkeit haben, sich in einem Rahmen weiterzuentwickeln, der auch Sicherheit gibt“, so das Resümee der Runde.
Fazit: Die Kraft der ersten zehn Jahre
Die ersten zehn Jahre von INOVATO waren geprägt von Pioniergeist, Innovation und einem tiefen Vertrauen in die Menschen. Die Reflexion über diese Dekade zeigt, dass die Grundwerte, die in dieser Zeit gelegt wurden, bis heute die Stärke des Unternehmens ausmachen. INOVATO hat sich stets weiterentwickelt und angepasst, ohne seine Kernphilosophie zu opfern. Dieser einzigartige Ansatz, der sich auf die Entwicklung von Menschen und Organisationen konzentriert, wird auch in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle spielen.