Seit 2023 ist Elisabeth Oberreiter als Consultant bei INOVATO tätig. Dabei bringt sie immer wieder den Aspekt der Kunst in ihre Arbeit ein. Was das für sie bedeutet und wo sie selbst Inspiration sammelt, verrät sie im Gespräch mit Michael Auinger.
Wie ist dein bisheriger Berufsweg verlaufen? Was hat dich zu uns geführt?
Fachlich komme ich aus der Kunst, Bildung und Wirtschaft. Während meiner Arbeit in Bildungsorganisationen und für Industrieunternehmen habe ich Kunst als Möglichkeit, Menschen miteinander in Beziehung zu bringen, erfahren. Bei INOVATO schätze ich die Arbeit im Team und das gemeinsame Reflektieren.
Worin siehst du deine Rolle als Begleiterin?
Mit Kund:innen das Ziel des Prozesses herausarbeiten und eine dafür dienliche Prozessarchitektur gestalten. Als Begleiterin von Organisationen schnell spürbar werden, aber sich genauso schnell wieder zurücknehmen – damit sich das System aus eigener Kraft in Richtung Ziel bewegen kann.
Kunst spielt eine wichtige Rolle in deiner Arbeit mit Organisationen – kannst du uns mehr darüber erzählen?
Kunst als Methode ist nicht für jeden Prozess dienlich, sie kann aber dabei helfen, sich aus dem Daily Business herauszunehmen und als Menschen in die Präsenz zu kommen. Diese Präsenz brauchen wir, um in Gruppen Entwicklungsphasen wirklich durchschreiten zu können. Dabei habe ich auch einen hohen Anspruch an meine Präsenz als Begleiterin. In Führungskräftetrainings kann durch die Verbindung von Kunst und Natur abseits des Alltags das eigene Handeln und die eigene Führungsidentität reflektiert werden. Der Fokus umkreist dabei die Frage: Was inspiriert und begeistert dich?
Was inspiriert und begeistert dich?
In den Bergen und an der Nordsee sein, mit dem alten VW-Bus ins Waldviertel fahren. Ich schöpfe meine Kraft aus einer möglichst reizlosen Welt.
Was bedeutet für dich:
Die Kraft entsteht Dazwischen?
Ein Impuls zum Flug in die Metaebene, eine Landung durch die Übersetzung in den tatsächlichen Kontext. Dazwischen entsteht Kraft. Dazu mehrteilige Prozessschritte, um die eigene und organisationale Veränderung gut reflektieren zu können.
Hast du ein Lieblingskunstwerk?
„Die Austreibung des Anderen” von Byung-Chul Han. Da geht es um das Andere und das Zuhören. Ich mag seine Sprache: “Die Kunst des Zuhörens vollzieht sich als eine Atemkunst. Die gastfreund- liche Aufnahme des Anderen ist ein Einatmen, das den Anderen jedoch nicht einverleibt, sondern beherbergt und behütet.“
Elisabeth Oberreiter
lebt alles, was sie tut. Für sie muss ihr Sein von Freude geprägt sein. Ihre Energie zieht sie stark aus 1-Minuten-Meditationen, Laufen, Natur, gutem Essen und stabilisierenden Ritualen.