Höchste Zeit, ihn hier mal genauer vorzustellen: Franz Auinger, 1994 Gründer und seitdem Gallionsfigur der INOVATO Unternehmensentwicklung, im Gespräch mit
Klaus Theuretzbacher.
Worum geht es dir als Entwickler?
Worauf kommt es dir an?
Mich leitet der Glaube an das Wertvolle, das ästhetische Potenzial von uns Menschen und in der Gesellschaft. Es erfordert ein permanentes Ringen darum, diese wünschenswerten menschlichen Haltungen immer wieder und aufs Neue zu entdecken, die Achtsamkeit darauf zu lenken: Wie gehen wir miteinander um? Wie gestalten wir unsere Welt, unser Leben? Wie gelingt es uns, unser kreatives, „schöpferisches“ Potenzial abzurufen. Insbesondere die Arbeitswelt ist dafür eine besondere Bühne, ein Raum, in dem wegweisende Entwicklungen stattfinden können.
Was fasziniert und erfüllt dich an deiner Tätigkeit besonders?
Wenn es gelingt, etwas miteinander zu „erhellen“, zukunftsfähige Wege zu finden und zu gehen.
Ein Beispiel dafür …?
Es sind oft sehr ähnliche Ausgangssituationen: Am Beginn ist meistens eine Blockade, irgendwie gelingt es zu wenig oder gar nicht, die erforderliche Dynamik im Sinne von Motivation, Begeisterung für eine Entwicklung, ein Thema zu entfalten. Ratlosigkeit, diffuse Verunsicherung domi-nieren, Orientierung und Klarheit fehlen. Das kann die Zukunftsentwicklung eines Teams, einer Organisationseinheit oder auch eines ganzen Unternehmens sein. Aber auch die persönliche Entwicklung einer Führungskraft, die in ihrer Betroffenheit Möglichkeiten und relevante, zukunftsfähige Schritte zu wenig oder nicht sieht. Dafür Leuchttürme zu erarbeiten und gut reflektierte Wege zu entwickeln, ist Kern meiner Tätigkeit. Es ist dann immer wieder schön zu erleben, wie sich diese Blockaden lösen und Energie ins Fließen kommt.
Deine persönliche Handschrift, typisch für dein Agieren?
Das befremdende Wort „iterativ“. (Lacht.) Projektartiges, straightes Bearbeiten und Begleiten kann ich auch. So richtig meins wird’s aber in komplexen Prozessen, wenn die Vielfalt und Unberechenbarkeit Teil der Beratung ist und in reflexiven Schleifen bearbeitet wird. Da gilt es dann oft situativ neue Wege zu gehen und nicht dogmatisch am Plan zu hängen.
Dein Buchtipp?
„Der taumelnde Kontinent“ von Philipp Blom sowie „Sternstunden der Menschheit“ von Stefan Zweig.
Da schließt sich jetzt der Kreis. Goethes letzte Worte waren ja angeblich: „Mehr Licht.“ Ja, dazu etwas beitragen, darum geht’s wohl. Ein Stern unter diesen Zig-Milliarden von Sternen zu sein, die den Nachthimmel erleuchten. Mehr Licht in diese unsere Welt zu bringen – dort, wo jeder Einzelne von uns steht und seinen Beitrag leisten kann.